Letzte Aktualisierung am 22. April 2024.

Quelle: Wall Street Journal, www.foxnews.com (März 2014)

Federal Analysis Says Sabotage of Nine Key Substations Is Sufficient for Broad Outage

The U.S. could suffer a coast-to-coast blackout if saboteurs knocked out just nine of the country’s 55,000 electric-transmission substations on a scorching summer day, according to a previously unreported federal analysis.

The study by the Federal Energy Regulatory Commission concluded that coordinated attacks in each of the nation’s three separate electric systems could cause the entire power network to collapse.

Wellinghoff has voiced concerns about an April 2013 attack on Pacific Gas & Electric’s transmission substation in Metcalf, Calif., that lasted 52 minutes and knocked out 17 transformers. 

The attack started when at least one person entered an underground vault to cut telephone cables, then attackers fired more than 100 shots, causing millions in damage. Workers were able to avert a blackout but it took them 27 days to repair the damage.

A memo prepared at the commission for Wellinghoff before he briefed senior officials last year said „the entire United States grid would be down for at least 18 months, probably longer“ if attackers knocked out just nine substations.

Kommentar

Es ist immer wieder verwunderlich, auf welch tönernen Beinen unsere Infrastruktur gestaltet ist – nicht nur in den USA.
Aber so lange nichts passiert, ist ja alles in Ordnung (Truthahn-Illusion). Nur wenn man weiß, dass nach einer Woche Stromausfall die Gesellschaft vollkommen zusammenbricht (siehe TAB-Bericht des deutschen Bundestages), dann wurde hier schon sehr fahrlässig mit unserer wichtigsten Lebensader umgegangen. Und es verblüfft immer wieder, warum das nicht schon viel früher erkannt und dem entgegengesteuert wurde.

Aber dem nicht genug, spielt man jetzt weiter in einem hochsensiblen System, als könnte man wie am PC jederzeit ein Reset durchführen.

Siehe auch Making the power grid safer by planning for failure.

28.12.22: Rechtsextreme hinter Angriffen auf US-Umspannwerke befürchtet

Quelle: nau.ch

Rund 14’000 Menschen waren am Sonntag in der Hafenstadt Tacoma südlich von Seattle durch den Angriff ohne Strom geblieben. US-Regierungsvertreter hatten bereits in den vergangenen Monaten davor gewarnt, Neonazis könnten das Stromnetz ins Visier nehmen. Gewaltbereite Extremisten hätten «seit spätestens 2020 glaubwürdige, konkrete Pläne für Angriffe auf das Stromnetz erarbeitet», berichteten US-Medien im Januar unter Berufung auf vertrauliche Informationen des Heimatschutzministeriums.

06.12.22: FBI ermittelt nach Angriffen auf Umspannwerke in North Carolina

Quelle: spiegel.de

Ein Unbekannter hat mit gezielten Schüssen auf zwei Umspannwerke das Stromnetz einer Gegend im US-Bundesstaat North Carolina zerstört. Zehntausende Menschen werden wohl noch Tage frieren.

Im Februar hatten drei Männer mit Verbindungen in die Neonazi-Szene im Bundesstaat Ohio Pläne gestanden, mit Gewehren und Sprengstoff an verschiedenen Orten Kraftwerke zu beschädigen.

24.07.14: Gefährden Heckenschützen das US-Stromnetz?

Quelle: www.energieleben.at

Die konzertierte Sabotage von neun wichtigen Umspannwerken könnte das gesamte Energieversorgungsnetz der USA lahmlegen. Die Attacke von Heckenschützen auf ein E-Werk lässt die Alarmglocken schrillen.

Mehrere Monate lang müsste das ganze Land ohne Strom auskommen, warnt die US-Bundesbehörde für Energie (FERC) in einer Studie, über die das Wall Street Journal berichtet. Das gesamte Stromnetz wäre lahmgelegt, käme es zu einer konzertierten Sabotage bei lediglich neun der insgesamt 55.000 Umspannwerke des Landes. Eine kleine Anzahl von Umspannwerken spielt eine große Rolle im US-Stromnetz, das aus drei getrennten Netzwerken besteht, eines im Osten, eines im Westen und ein drittes in Texas. Insgesamt 30 Umspannwerke sind entscheidend für das Funktionieren der drei Netze, würden insgesamt neun davon ausgeschaltet, wäre der Stromausfall im gesamten Land perfekt.

Nur kurze Zeit nach Veröffentlichung der Studie kam es zu einer Attacke auf ein E-Werk in Kalifornien durch Heckenschützen. Die Debatte um die Sicherheit der Stromversorgung war damit losgetreten. Es ist allerdings weiterhin nicht klar, ob es sich um einen Vandalenakt oder gar doch, wie von manchen befürchtet, um einen Probelauf für einen terroristischen Anschlag handelte. Nach Zeitungsberichten sollen die Schüsse auf das E-Werk in der Nähe von San José 17 Transformatoren und sechs Sicherungen zerstört haben. Der Gesamtschaden beläuft sich demnach auf 15,4 Millionen US-Dollar (11,2 Mio. Euro).

12.02.2014: Angriff auf das Stromnetz in den USA

Quelle: Wall Street Journal

Assault on California Power Station Raises Alarm on Potential for Terrorism. In April 2013 a Sniper Attack Knocked Out Substation, Raises Concern for Country’s Power Grid

Within half an hour, snipers opened fire on a nearby electrical substation. Shooting for 19 minutes, they surgically knocked out 17 giant transformers that funnel power to Silicon Valley.

„What keeps me awake at night is a physical attack that could take down the grid,“ he said. „This is a huge problem.“

To avoid a blackout, electric-grid officials rerouted power around the site and asked power plants in Silicon Valley to produce more electricity. But it took utility workers 27 days to make repairs and bring the substation back to life.

The attack was „the most significant incident of domestic terrorism involving the grid that has ever occurred“ in the U.S., said Jon Wellinghoff, who was chairman of the Federal Energy Regulatory Commission at the time.

He feared the incident could have been a dress rehearsal for a larger event.

Transmission substations are critical links in the grid. They make it possible for electricity to move long distances, and serve as hubs for intersecting power lines.

The country’s roughly 2,000 very large transformers are expensive to build, often costing millions of dollars each, and hard to replace. Each is custom made and weighs up to 500,000 pounds, and „I can only build 10 units a month,“ said Dennis Blake, general manager of Pennsylvania Transformer in Pittsburgh, one of seven U.S. manufacturers. The utility industry keeps some spares on hand.

A 2009 Energy Department report said that „physical damage of certain system components (e.g. extra-high-voltage transformers) on a large scale…could result in prolonged outages, as procurement cycles for these components range from months to years.“

Mr. Wellinghoff said a FERC analysis found that if a surprisingly small number of U.S. substations were knocked out at once, that could destabilize the system enough to cause a blackout that could encompass most of the U.S.

„A lot of people in the electric industry have been distracted by cybersecurity threats,“ said Stephen Berberich, chief executive of the California Independent System Operator, which runs much of the high-voltage transmission system for the utilities. He said that physical attacks pose a „big, if not bigger“ menace.

Kommentar

Man kann nicht verrückt genug denken … auch ein solches Szenario kann ein großräumiges Blackout verursachen. Dabei müsste durch die Störung/Zerstörung der Infrastruktur möglicherweise auch mit einem längeren Ausfall gerechnet werden.

Was kann man dagegen tun?

In der derzeitigen Struktur und Systemgestaltung kaum etwas. Eine sabotagesichere Absicherung ist wohl nicht finanzierbar. Aber auch hier gilt, dass durch eine entsprechende Systemgestaltung und Reichweitenbegrenzung = dezentrale Strukturen der Schaden wesentlich begrenzt werden könnte. Daher ist ein Umbau des Stromversorgungssystems nicht nur aufgrund der volatilen Erzeugung angebracht, sondern auch, um die Robustheit dieser überlebenswichtigen Infrastruktur deutlich zu erhöhen. Das derzeitige System ist weit fragiler, als den meisten von uns Bewusst ist (siehe auch Netzwerke gefährdeter als gedacht)